#30 Mut zum Wandel

Veränderung erfordert Mut – darüber sprechen wir in dieser Folge von Psycholohü. Ausgelöst durch den Summit „Mut zum Wandel“ auf der Passion Pferd, sprechen wir über unsere Gedanken zu der Podiumsdiskussion, unsere Sicht auf Mut zum Wandel im Reitsport, aber auch was es für uns ganz persönlich bedeutet.

Denn besagter Summit war leider enttäuschend, sowohl für uns als auch große Teile des Publikums. Statt einer tatsächlichen Diskussion, entstand hier der Eindruck, dass man auf der Bühne gar kein Problem im Reitsport sieht – lediglich mit der eigenen Darstellung und völlig ungerechtfertigten Shitstorms auf Social Media.

Ein großes Problem sehen wir in der Diskussionskultur. Leider wird in der Pferdewelt oft sehr emotional und wenig sachlich diskutiert. Dabei wird das Wissen, das man rund um Pferde hat, immer wieder außer Acht gelassen oder wie Carina sagt: „meine Meinung [ist] einfach weniger wert als deine Fakten. Und das wird leider häufig auch vergessen“. Und so entstehen immer mehr zwei Fronten, anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Social Media ist in diesem Kontext Fluch und Segen zugleich. Wir sehen, wie schnell dort Diskussionen ausarten und Meinungen Fakten überlagern. Aber es gibt auch positive Seiten: Wissen wird geteilt, neue Perspektiven werden eröffnet und es gibt starke Communities, die sich gegenseitig unterstützen und nach Veränderung streben.

Was bedeutet Mut zum Wandel für uns?

Wir sprechen in der Folge auch offen über unsere eigenen Veränderungen. Carina hat einen großen Schritt gewagt und schreibt nun unter einem Pseudonym – ein völlig neues Feld, das viel Mut erfordert hat. Auch ich bin letztes Jahr zu neuen Ufern aufgebrochen und habe mich als Virtuelle Assistenz beruflich noch ein mal neu orientiert. Außerdem habe ich mir für dieses Jahr wieder vorgenommen Tageskurse zu geben, trotz der Herausforderungen zu diesem Thema im letzten Jahr. Wir wissen beide, dass (persönliche) Veränderung nicht immer leicht und angenehm ist, aber dass sich der Schritt aus der Komfortzone lohnt!

Wenn wir auf den Reitsport schauen, wissen wir, dass Wandel Zeit braucht. Große Veränderungen beginnen mit kleinen Schritten, die wir alle tagtäglich gehen können. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass sich der Reitsport mehr öffnet. Veränderung ist unbequem, ja – aber sie ist auch eine Chance. Eine Chance, nicht nur den Reitsport, sondern auch uns persönlich weiterzuentwickeln.

#29 Ida über die Entscheidung, sich von ihrem Pferd zu trennen

Ida erfüllt sich mit zwölf Jahren ihren lang gehegten Wunsch: Ein eigenes Pferd. Der Anfang ist toll: Ida investiert viel Zeit und Herzblut in die Ausbildung ihrer Stute, entwickelt dabei nicht nur reiterliche Fähigkeiten, sondern auch eine starke Verbindung. Doch bald holt die Realität die Familie ein: Die finanziellen Belastungen und der hohe Zeitaufwand führen zu Spannungen. Ida steht schließlich vor der schweren Entscheidung, sich von der geliebten Stute zu trennen.

Der Verkauf der Stute zieht sich in die Länge, weil Ida natürlich möchte, dass das Pferd in gute Hände kommt. Der Prozess ist emotional belastend und verstärkt Idas bereits bestehende psychische Probleme wie soziale Angststörungen und Depressionen. Nach dem Abschied von ihrer Stute fällt Ida in ein tiefes Loch. Zeitgleich startet der Lockdown während der Corona-Pandemie und verstärkt ihre Isolation. Eine ganze Zeit lang verabschiedet sie sich komplett aus der Pferdewelt, doch nach einer Therapie findet sie langsam zurück. Ein paar Mal besucht sie ihre Stute noch im neuen Zuhause. Letztendlich beginnt Ida sogar ein Studium im Bereich Pferdemanagement.

Heute steht Ida am Beginn eines neuen Kapitels. Sie hat ihr Studium aufgenommen und fühlt sich, trotz ihrer sozialen Angststörung, wohl unter ihren Kommilitonen. Sie wünscht sich, dass auch andere Pferdemenschen ein größeres Interesse an ihrem Hobby Pferd zeigen und sich Wissen aneignen um die Pferdewelt noch besser zu machen.

#28 Teresa Koenings über ihren Weg mit ihrem Trauma-Pferd

Teresa, eine junge Frau aus Österreich, erzählt uns in dieser Folge von ihrer Reise mit ihrer traumatisierten Stute, aber auch ihren eigenen Hürden und wie die beiden sich gegenseitig Halt geben.

Teresa lebte mit Diagnosen wie Depression, Angststörung und Essstörung, doch ihre Pferde halfen ihr den Weg dort raus zu finden. Eine Stute, Feli, spielt dabei eine besondere Rolle. Feli selbst hatte traumatische Erlebnisse hinter sich und war unsicher und ängstlich. Teresa erkannte in den Schwierigkeiten des Pferdes eine Parallele zu ihren eigenen Emotionen. Auf dieser Basis entstand eine ganz besondere Verbindung. Der Weg war nicht leicht – Teresa verbrachte unzählige Stunden damit, einfach nur bei Feli zu sein und keine Erwartungen an sie zu haben. Über Jahre erarbeitete sich Teresa Felis Vertrauen und so gehen die beiden mittlerweile sogar ausreiten.

Teresa erkannte in Feli aber auch ihre eigenen psychischen Herausforderungen. Beide sind einfach nur voller Angst. Doch Teresa schafft es durch Feli umzudenken: Wenn das Pferd es schafft, Schritt für Schritt dort rauszufinden und ihre Angst zu überwinden, dann schafft Teresa es auch sich ihren Herausforderungen zu stellen. Außerdem gaben die Pferde ihr auch an besonders schweren Tagen die Notwendigkeit überhaupt erst aufzustehen und sich zu kümmern. Noch dazu ist Teresa mittlerweile selber als Trainerin aktiv und hilft anderen aus ihrer Angst.

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#27 Mandy Hibbeler über ADHS, Autismus und Hochsensibilität

In dieser Podcast-Folge sprechen wir mit Mandy Hibbeler – Sozialpädagogin, Reittherapeutin und Ponyhof-Betreiberin seit fast zehn Jahren. Sie erzählt, wie Pferde es schaffen, eine tiefgehende und ehrliche Verbindung zu Menschen aufzubauen. Besonders für neurodivergente Menschen, wie etwa Kinder und Jugendliche mit Autismus oder ADHS, können Pferde ein echter Gamechanger sein. Denn: Pferde reagieren auf uns, wie wir sind, ohne Filter und ohne Vorurteile. So entsteht Vertrauen und sie geben vielen Menschen einen sicheren Raum, den sie oft so dringend brauchen.

Ein Beispiel ist ein autistisches Mädchen, das normalerweise kaum sprach, aber auf dem Rücken eines Pferdes plötzlich beginnt zu reden. Pferde wirken oft als „emotionale Türöffner“. In ihrer Nähe fühlen sich Menschen oft so wohl und sicher, dass sie sich öffnen und Dinge teilen, die sie sonst für sich behalten. Gerade Kinder, die mit klassischen Therapien wenig anfangen können, finden bei Mandy und den Pferden oft einen neuen Zugang zu ihren Emotionen. Aber die Pferde haben nicht nur eine beruhigende Wirkung, sondern können auch dabei helfen, schwierige Emotionen wie Aggressionen besser zu verstehen. Mandy erzählte im Podcast von einem Jungen, der oft aggressiv war. Ihr Therapiepferd ging einfach in die Mitte des Reitplatzes und verweigerte die Zusammenarbeit – ganz ohne Drama, aber mit einer klaren Botschaft: „So nicht!“ Diese Art der Rückmeldung half dem Jungen, sein Verhalten zu reflektieren und zu lernen, seine Emotionen besser zu regulieren – auch in anderen Kontexten.

Mandy, die selbst hochsensibel ist, spricht im Podcast offen darüber, wie wichtig es ist, sich selbst anzunehmen und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Pferde zeigen uns auf ihre eigene Weise, dass es in Ordnung ist, Pausen einzulegen und auf uns selbst zu achten. Pferdegestützte Therapie ist mehr als nur eine nette Auszeit vom Alltag – sie bietet einen ganz eigenen, tiefgehenden Weg, um uns selbst besser zu verstehen, schwierige Emotionen zu verarbeiten und uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Besonders für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene, ist diese Therapieform eine tolle Möglichkeit, einen neuen Zugang zu sich selbst zu finden.

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#26 Corina Trippe über ihren Weg aus der Angst

Corinas große Leidenschaft sind – wie bei uns allen – die Pferde. Doch als ihr Sohn auf die Welt kommt, ändert sich alles: Corina hat plötzlich Angst vor Pferden, ganz besonders vor dem Reiten. Wie sie es geschafft hat, dieser Angst zu begegnen und nun auch anderen als Trainerin dabei hilft, davon rzählt sie in dieser Folge.

Corina ist seit ihrer Kindheit von Pferden fasziniert. Diese Begeisterung verfolgte sie konsequent weiter und entschied sich später für ein Studium in Horse Business Management in den Niederlanden. Ihr beruflicher Weg führte sie über verschiedenste Stationen, bis sie schließlich vor kurzem den Traum der Selbstständigkeit als Pferdetrainerin verwirklichte. Ihre Arbeit konzentriert sich heute besonders auf Pferde im Reha-Bereich, wo sie sowohl an der körperlichen als auch an der psychischen Gesundheit der Tiere arbeitet. Dabei ist es ihr besonders wichtig, das Nervensystem von Mensch und Pferd zu verstehen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Plötzlich ist da Angst

Doch der Weg dorthin war nicht immer einfach. Nach der Geburt ihres Sohnes erlebte Corina eine unerwartete Veränderung: Sie entwickelte starke Ängste im Umgang mit Pferden, die sie vorher nie gekannt hatte. Auf ein Mal kommen ihr die Tränen, als sie auf ihr zwar junges, bisher aber immer sicheres eigenes Pferd steigen soll. Um diese Ängste zu bewältigen, entwickelte Corina ihre eigene Herangehensweise. Sie legte großen Wert auf Sicherheitsmaßnahmen, wie das Tragen von knöchelhohen Schuhen und Handschuhen, um das Risiko von Verletzungen zu minimieren. Ihre größte Unterstützung fand sie in ihrem Partner, der sie bei Spaziergängen begleitete und ihr emotionalen Halt gab. Diese Begleitung ermöglichte es ihr, kleine, aber bedeutende Fortschritte zu machen und langsam das Vertrauen zu ihren Pferden wieder aufzubauen.

Mit viel Geduld und kleinen Schritten näherte sich Corina ihrer Stute wieder an. Sie begann mit kurzen Spaziergängen und baute langsam das Vertrauen zu ihrem Pferd wieder auf. Dabei achtete sie stets darauf, in ihrem eigenen Tempo vorzugehen und die Situationen so zu gestalten, dass sowohl sie als auch ihr Pferd entspannt bleiben konnten. Diese Herangehensweise ermöglichte es ihr, negative Erfahrungen durch positive zu überschreiben und ihre Ängste schrittweise abzubauen. Außerdem suchte sie sich Unterstützung und ließ zunächst eine andere erfahrene Reiterin ihr Pferd reiten, um zu sehen, dass keine unerwarteten Gefahren drohten. Aber auch andere Strategien, wie zB Musik während des Reitens halfen ihr, den Alarmmodus ihres Nervensystems zu deaktivieren und sich auf das Reiten zu konzentrieren. Durch diese Methoden konnte sie nach und nach ihre innere Ruhe wiederfinden und das Reiten wieder genießen.

Gestärkt aus dieser Erfahrung?

Heute hat Corina ihre Selbstständigkeit voll aufgenommen und hilft dabei auch anderen ihre Ängste zu überwinden. Sie legt Wert darauf, sich selbst Zeit zu geben, die eigenen Bedürfnisse zu respektieren und auf die Sicherheit beider – Mensch und Pferd – zu achten. Ihre Erfahrung zeigt, dass es möglich ist, tiefsitzende Ängste zu überwinden und den Spaß wieder zu finden.

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#25 1 Jahr Psycholohü

Ein ganzes Jahr „Psycholohü“ liegt nun hinter uns – in dieser Folge reflektieren wir unsere Entwicklung und schauen auf unsere Pläne für die Zukunft. Carinas und mein Ziel war es, alle zwei Wochen eine Folge zu veröffentlichen, und tatsächlich: Wir haben es geschafft!

Wir haben nicht nur über die Themen unseres Podcasts viel gelernt, sondern es haben sich tolle Möglichkeiten durch dieses Projekte eröffnet. Ich habe während dieses Jahres eine weiteren berufliche Zukunft gefunden – den technischen Aspekt des Podcastings! Vom Schnitt bis zum Transkript: Mittlerweile biete ich auch anderen meine Unterstützung im Podcast-Service an.

Technik war übrigens eines der Themen des vergangenen Jahres. Carina hatte immer wieder Schwierigkeiten mit dem Mikrofon und der Aufnahmequalität – und ehrlich gesagt, da gab es einiges zu lernen! Aber genau diese Herausforderungen haben uns dazu gebracht, immer wieder besser zu werden, sowohl in der Audioqualität als auch in unserem Auftreten, sodass wir immer lockerer wurden.

Ein Highlight war natürlich unser Adventskalender, den wir direkt in unserem ersten Podcast-Jahr gestartet haben. Die Resonanz darauf wartoll und auch dieses Jahr werden wir im Dezember wieder 24 kleine Überraschungen für unsere Hörer*innen bereithalten. Aber vorher gönnen wir uns im November unsere erste kleine kreative Pause, um uns voll und ganz auf die Vorbereitung dieses besonderen Projekts zu konzentrieren.

Dafür planen wir im Oktober etwas ganz Besonderes: Ein Special-Monat, in dem wir jede Woche eine Folge mit einem tollen Interviewgast veröffentlichen werden. Diese Gespräche werden tiefgründig, inspirierend und emotional. Ich freue mich sehr darauf und hier besonders gespannt auf das Feedback.

Nach einem Jahr „Psycholohü“ kann ich sagen: Wir haben uns nicht nur als Podcasterinnen weiterentwickelt, sondern auch persönlich und beruflich unglaublich viel gelernt. Es ist einfach schön zu sehen, wie ein Projekt so viele neue Türen öffnen kann – sowohl für uns als auch für unsere Zuhörer*innen. Und das war erst der Anfang!

Danke an Carina für dieses Jahr und danke an unsere Hörer*innen! Auf viele weitere spannende und inspirierende Folgen von „Psycholohü“!

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#24 Bin ich ein Pferdemädchen?

Diese Frage stellte ich mir und Carina in dieser Folge von Psycholohü. Denn sie ist geprägt von Klischees, Vorurteilen und Identitätsfragen. Was ist überhaupt ein Pferdemädchen und können wir uns mit diesem Begriff identifizieren?

Das typische Klischee eines Pferdemädchens – ständig im Stall, in einer „Wendy-Welt“ lebend, von nichts anderem mehr sprechend als von Pferden – hat sicherlich einen wahren Kern, aber es greift auch viel zu kurz. Dabei hat dieses Bild oft eine sexistische Note, denn der Begriff „Mädchen“ wird häufig dazu verwendet, etwas zu verniedlichen oder nicht ernst zu nehmen.

In unserer Podcast-Diskussion habe ich mit Carina über genau diese Klischees gesprochen und darüber, wie wir uns selbst darin wiederfinden oder auch nicht. Carina erzählte, dass sie lange Zeit mit dem Begriff „Pferdemädchen“ gehadert hat, weil er so oft abwertend gebraucht wird. Doch mit der Zeit hat sie einen Weg gefunden, den Begriff für sich positiv zu besetzen. Sie sieht sich selbst als Pferdemädchen und hat sogar ein Buch namens „#Pferdemädchen“ geschrieben hat, das sich mit genau dieser Thematik auseinandersetzt.

Wie stehe ich selbst dazu?

Ich selbst kann mich mit dem Begriff nicht richtig anfreunden – es gibt doch mehr, das mich ausmacht als die Pferde? Früher hätte ich mich ohne zu zögern als Pferdemädchen bezeichnet, doch heute, obwohl ich beruflich viel mit Pferden zu tun habe, sehe ich es anders. Ich habe mich unter anderem bewusst dazu entschieden, kein eigenes Pferd zu besitzen um auch anderen Interessen in meinem Leben Platz zu geben oder habe mit der Virtuellen Assistenz ein berufliches Standbein gefunden, das nicht (nur) mit Pferden zu tun hat.

Ein weiterer spannender Aspekt, den wir diskutieren, ist die sexistische Konnotation des Begriffs „Pferdemädchen“. Denn der Begriff wird oft abwertend genutzt, insbesondere von Männern, die Frauen in der Pferdewelt nicht ernst nehmen. Aber auch Frauen untereinander nutzen den Begriff, um sich voneinander abzugrenzen und andere abzuwerten. Trotz dieser negativen Konnotationen kann der Begriff aber auch eine positive Seite haben: Carina hat zum Beispiel gelernt, den Begriff für sich anzunehmen und ihn mit positiven Erinnerungen und Gefühlen zu verbinden. Für sie symbolisiert „Pferdemädchen“ auch ein Stück kindlicher Unbeschwertheit und Freude, die sie sich bewahren möchte. So lässt sich der Begriff für alle auch ein Stück weit so definieren, wie es für die jeweilige Person am besten passt.

#23 Diana Wahl über ihren Weg aus dem Burnout

In dieser Folge von Psycholohü ist Diana Wahl zu Gast. Sie ist erfolgreiche Pferdefotografin – bis irgendwann gar nichts mehr geht. Wie Diana erst ins Burnout rutschte und wie sie dann den Weg wieder herausfand, davon erzählt sie uns offen und ehrlich.

Auch Dianas Geschichte beginnt mit einer Leidenschaft, die zur Berufung wird. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zur Fotografie und zu Pferden und so verband sie beides. Mit einer kleinen Digitalkamera fing mit 13 Jahren alles an. Von da an fotografierte sie nicht nur ihre eigenen Pferde, sondern auch die von Freunden und Bekannten. Schnell wurde klar, dass ihre Fotografien etwas Besonderes waren und sie startete in die Selbstständigkeit.

Diana arbeitete viel, um ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Zu viel. Sie absolvierte unzählige Shootings, bearbeitete tausende Bilder und fuhr jährlich bis zu 60.000 Kilometer, um ihre Kunden zu erreichen. Ihr Terminkalender war stets überfüllt, und sie opferte ihre Freizeit und ihre Gesundheit für diesen Erfolg. Und so endete sie im Burnout.

Kurz nachdem sie die silberne Kamera auf dem CHIO in Aachen verliehen bekam, brach Diana zusammen. Sie landete auf der Intensivstation und war nicht mehr in der Lage, ihren Körper zu kontrollieren. Selbst da konnte Diana noch nicht erkennen, dass sie eine Pause brauchte und arbeite direkt im Krankenhaus weiter. Erst als sie wieder zu Hause war, begriff sie: Es geht gar nichts mehr.

Diana entschied sich, Hilfe von außen anzunehmen. Eine Psychotherapie und ein Business-Coaching halfen ihr, ihre Arbeit neu zu strukturieren und sich selbst nicht mehr zu überfordern. Besonders hilfreich war für sie das Coaching bei Business mit Pferd, das ihr nicht nur half, ihr Business effizienter zu gestalten, sondern auch, dass sie selbst gesund bleibt.

Ein entscheidender Schritt in Dianas Erholungsprozess war die bewusste Integration von Freizeit und Hobbys in ihren Alltag. Sie begann, Aktivitäten wie Boxen und Tanzen mit fixen Terminen in ihre Woche einzuplanen und achtete darauf, dass diese Termine ebenso fest wie ihre beruflichen Verpflichtungen waren. Auch das Treffen mit Freunden, die nichts mit ihrem Business zu tun hatten, half ihr, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken. Heute legt Diana Wert darauf, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Sie hat gelernt, auf die Signale ihres Körpers zu hören und rechtzeitig Pausen einzulegen.

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#22 Können Pferde Menschen wiedererkennen?

Diese Podcastfolge ist von einer besonderen Begegnung geprägt: Nach neun Jahren habe ich ein Pferd wiedergesehen, um dass ich mich damals sehr viel gekümmert habe und das mir dementsprechend sehr am Herzen lag.

Denn als ich zu Ribana ging, lief sie zielstrebig zu mir und ließ sich ausgiebig kraulen. Nach meinem Gefühl hat sie mich sofort wiedererkennt und ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut, aber diese Wahrnehmung war natürlich auch sehr subjektiv. Also habe ich Carina gefragt, wie denn die Wissenschaft dieses Thema sieht.

Die Studienlage

Carina hat sich auf die Suche nach Studien zu diesem Thema gemacht und brachte interessante Erkenntnisse mit. Eine Studie aus dem Jahr 2009, die das Langzeitgedächtnis von Pferden untersuchte, zeigte, dass Pferde in der Lage sind, spezifische Aufgaben auch nach zehn Jahren noch zu erinnern. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass Pferde ein beeindruckendes Langzeitgedächtnis haben, das sie möglicherweise in die Lage versetzt, sich auch an Menschen zu erinnern.

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2020 ging der Frage nach, ob Pferde Menschen anhand von Fotos wiedererkennen können. In dieser Untersuchung erkannten Pferde bekannte Gesichter auf Fotos, selbst wenn sie die Personen sechs Monate lang nicht gesehen hatten. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass Pferde ein ausgeprägtes Gedächtnis für Gesichter besitzen.

Auch wenn keine der Studien direkt belegt, dass Pferde Menschen nach neun Jahren wiedererkennen können, sprechen sie dennoch dafür. Mein Erlebnis mit Ribana war jedenfalls ein besonderer Moment, der mir gezeigt hat, wie stark die Bindung zwischen Mensch und Pferd sein kann und wie tief die Erinnerungen, die wir teilen, sein können.

#21 Jennifer Liffers über das pferdegestützte Coaching

In dieser Folge von Psycholohü stellen wir euch Jennifer Liffers vor. Jenny, die aus dem Süden Hamburgs kommt, hat sich neben ihrer Arbeit auf einer Intensivstation durch pferdegestütztes Coaching ein zweites Standbein aufgebaut, das sie mit Herzblut verfolgt.

Die Liebe zu Pferden begleitet Jenny schon seit ihrer Kindheit. Bereits mit drei Jahren begann sie zu reiten. Heute arbeitet sie mit ihrem Schwarzwälder Kaltblut Watson im Coaching-Bereich. Der Weg zum pferdegestützten Coaching war jedoch nicht immer klar vorgezeichnet. Eine berufliche Midlife-Crisis während der Corona-Pandemie brachte sie dazu, neue Wege zu suchen und sich weiterzubilden.

In ihrem Coaching-Alltag unterstützt Jenny vor allem Kinder, Jugendliche und Erwachsene dabei, ihre Stärken zu entdecken und Ängste zu überwinden. Besonders spannend sind ihre Workshops mit Führungskräften, in denen es um Rollenverständnis, Aufgabenverteilung und Kommunikation geht. Hier zeigt sich, wie wirkungsvoll die Arbeit mit Pferden sein kann, um wichtige Soft Skills zu vermitteln und die persönliche Entwicklung zu fördern.

Das Glücksperiment

Ein besonderer Fokus in Jennys Arbeit ist die „Positive Psychologie“, die sie in ihrem Workshop „Glücksperiment“ integriert hat. Dieser Workshop lädt die Teilnehmer dazu ein, sich auf das Positive im Leben zu konzentrieren und persönliche Glücksmomente zu erkennen. Dabei spielen die Pferde eine zentrale Rolle, indem sie als Spiegel für das eigene Verhalten und die emotionale Befindlichkeit dienen, aber auch ihre Arbeit auf der Intensivstation hat sie in Dankbarkeit geschult, Gesundheit nicht als selbstverständlich anzunehmen. Jenny legt aber auch großen Wert auf einen achtsamen und respektvollen Umgang mit ihrem Pferd. Sie achtet darauf, dass Watson nicht überfordert wird und genügend Ausgleich durch Freizeitaktivitäten wie Ausritte oder Kutschfahrten hat.

Das Gespräch mit Jenny zeigt, wie wichtig es ist, dankbar für die kleinen Dinge im Leben zu sein und sich auf das Positive zu konzentrieren. Diese Botschaft ist nicht nur für Pferdeliebhaber relevant, sondern für jeden, der in seinem Alltag nach mehr Zufriedenheit und innerer Balance sucht. Danke Jenny für deinen Einblick in die Welt des pferdegestützten Coachings und wie tiefgreifend und vielfältig die Arbeit mit Pferden sein kann!

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