#36 Greta Heine: Wenn das eigene Pferd zur Belastung wird

In dieser Folge ist Greta Heine zu Gast. Sie erzählt uns von ihrem Pferd Merlin, der sie bereits mehr als ihr halbes Leben begleitet. Doch diese Zeit war nicht immer nur rosig – durch seine lange Krankengeschichte und das zunehmende Alter wurde auch die Belastung immer größer. Was ihr geholfen hat, um aus diesem Teufelskreis wieder herauszukommen, erzählt sie uns in dieser Folge.

Als Pferdebesitzer*in trägt man eine immense Verantwortung. Der Wunsch, immer das Beste für das Pferd zu tun, kann unheimlich unter Druck setzen. Greta spricht offen über die Herausforderungen, die im Alltag mit einem älteren und kranken Pferd einhergehen. Es ist wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und die eigenen Grenzen zu erkennen und sich Unterstützung zu suchen. In ihrem Fall durch zwei Pflegebeteiligungen, die ihren Merlin genauso liebevoll versorgen, wie sie selbst.

Der Kampf mit den eigenen Erwartungen

Greta ist nicht „nur“ Pferdebesitzerin – sie ist auch Trainerin. Und genau das hat den inneren Druck noch einmal verstärkt. Denn nun steht sie nicht nur als Pferdebesitzerin im Stall, sondern auch als Trainerin mit vermeintlichem Vorbildstatus. Der Druck, „abzuliefern“, Inhalte für Social Media zu zeigen, Fortschritte zu machen – all das gehört jetzt auch dazu. Auch wenn dieser Druck oft nur im eigenen Kopf existiert, ist er real spürbar.

Lange hat Greta versucht, Merlin nach mehreren Operationen wieder reitbar zu bekommen. Weil sie das Gefühl hatte, es müssen zu müssen. Als Trainerin kein reitbares Pferd zu haben, fühlte sich an wie ein Scheitern. Doch sie konnte ihre Einstellung ändern und die Situation akzeptieren, Merlin muss nicht mehr reitbar werden Wäre sie nicht Trainerin, meint Greta, hätte sie diese Entscheidung vielleicht viel früher getroffen. Dann wäre es eben so gewesen. Aber mit der beruflichen Rolle kamen auch neue Erwartungen – von außen, aber vor allem von innen.

Offenheit über Herausforderungen

Greta betonte die Bedeutung, offen über die Schwierigkeiten zu sprechen, die mit der Pflege älterer und kranker Pferde verbunden sind. Der Austausch von Erfahrungen kann anderen Betroffenen helfen, sich weniger isoliert zu fühlen und ermutigt dazu, Lösungen zu finden, die sowohl dem Tier als auch dem Besitzer zugutekommen. In einer Gemeinschaft, die oft von Perfektionismus geprägt ist, ist es essenziell, Raum für Ehrlichkeit und Verständnis zu schaffen – für die Tiere, die wir lieben, und für uns selbst.​

Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir offen über solche Gedanken sprechen. Damit sich niemand allein fühlt mit dem Druck, den Zweifeln und der Angst, nicht zu genügen. Denn mal ehrlich: Diese Gefühle kennen wir doch alle. Gerade wenn man beruflich mit Pferden arbeitet, hat man das Gefühl, Erwartungen erfüllen zu müssen – von außen, aber vor allem auch von innen. Indem wir offener darüber sprechen, nimmt uns das allen die Last, die mit der Verantwortung für ein Pferd auch aufkommen kann, auch wenn wir sie sehr lieben.

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Die erwähnte Folge Adventskalender 2023
Die erwähnte Folge Adventskalender 2024
Die erwähnte Folge mit Melanie Sutor
Die erwähnte Folge zum Thema Doppelmoral

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#35 Zeigen wir alle Doppelmoral mit unseren Pferden?

Wir alle wollen das Beste für unsere Pferde – und trotzdem passiert es uns immer wieder: Wir handeln entgegen unserer eigenen Überzeugung. Nicht, weil wir unseren Pferden absichtlich schaden wollen, sondern weil wir oft nicht genug Wissen haben oder uns von äußeren Umständenunter Druck gesetzt fühlen.

In der dieesr Folge Psycholohü sprechen wir über genau das: Doppelmoral in der Pferdewelt. Oder auch das schöne Fachwort: Einstellungs-Verhaltens-Diskrepanz – das Auseinanderklaffen zwischen dem, was wir glauben, und dem, was wir tun

Wie entsteht diese Doppelmoral?
  1. Gut gemeint, aber nicht gut gemacht: Wir wollen unserem Pferd etwas Gutes tun (bspw. die schöne gemüliche Box), gehen dabei aber völlig an den eigentlichen Bedürfnissen eines Pferdes vorbei, wie hier zB viel freie Bewegung. Ist das schon Doppelmoral? Nicht, wenn wir unser Pferd ehrlich beobachten und die Situation falls nötig wieder neu anpassen.
  2. Druck von außen: Carina erzählt von einer Situation während eines Coachings mit einem Kind, in der ihr Pferd nicht so mitmachte, wie gewünscht. Aus aus Stress,dem Wunsch heraus, dass das Coaching „funktioniert“ und der Junge keine Angst bekommt, reagierte sie schärfer als gewöhnlich, obwohl sie in dem Moment wusste, dass das Verhalten nicht zielführend war – und dass sie so eigentlich nicht mit Pferden umgehen möchte.
  3. Stress und innere Anpannung: An einem Tag, an dem ich ziemlich unter Stress stand, wollte ich mir auf einem Ausritt eine Auszeit nehmen, auch wenn ich weiß, dass ich mich in einer solchen Anspannung eigentlich nicht auf's ferd setzen sollte. Aber ich versuchte es trotzdem – weil das Wetter gut war, weil Zeit war, weil es eigentlich schön hätte sein sollen. Julius hat mir aber sehr deutlich gezeigt: So lasse ich dich nicht aufsteigen. Hier hätte ich es erzwingen können mich draufzusetzen (Doppelmoral!), habe aber die Reißleine gezogen und erst mal druchgeatmet und bin einen Teil der Strecke zu Fuß gegangen.
  4. Kompromisse im Alltag – z. B. kurzer Weg statt bester Stall. Auch ein klassisches Beispiel: Eigentlich will man die „beste Haltung“ – entscheidet sich dann aber doch für einen Stall, der näher liegt oder günstiger ist. Aus nachvollziehbaren Gründen – aber eben nicht ganz im Einklang mit dem eigenen Anspruch.

Warum Doppelmoral also entsteht? Weil wir Menschen sind. Weil Situationen Druck erzeugen. Weil wir Erwartungen gerecht werden wollen – den eigenen oder den von außen.

Was hilft?

Sich ehrlich hinterfragen. Nicht, um sich zu verurteilen – sondern um sich selbst besser zu verstehen.

Fehler eingestehen. Nicht alles läuft immer „pferdegerecht“. Aber wenn wir merken, wo wir gegen uns selbst handeln, können wir beim nächsten Mal bewusster entscheiden.

Darüber reden. Genau deshalb haben wir diese Folge aufgenommen. Weil Doppelmoral keine Schande ist – sondern eine Einladung, hinzuschauen.

Ich teile diese Gedanken nicht, weil ich alles richtig mache – sondern gerade, weil ich es nicht tue. Und weil ich glaube, dass wir alle ehrlicher sein dürfen - zu uns selbst, aber auch nach außen.

Also hör dir die Folge an!

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#34 Woran erkennt man gute Trainer*innen auf einer Pferdemesse?

Auf der Equitana treffen sich alle zwei Jahre Pferdemenschen aller Art. Die Messe ist nicht nur ein Schaufenster für Shoppingbegeisterte, sondern auch eine Bühne, auf der Mensch und Pferd ihre Fähigkeiten präsentieren – oft mit beeindruckenden, manchmal aber auch fragwürdigen Momenten. Besonders spannend ist, was passiert, wenn nicht alles nach Plan läuft. Genau das haben wir uns in dieser Folge genauer angesehen.

Was passiert, wenn etwas nicht klappt?

Einer der schönsten Auftritte war für uns der von Jesse Drent. Was ihn besonders gemacht hat? Die Art, wie er mit unerwarteten Situationen umging. In seinem Auftritt lief nicht alles perfekt – aber genau das machte ihn so sympathisch. Er nahm es mit Humor, blieb die Ruhe selbst und zwang sein Pferd zu nichts und zeigte so eine echte Verbindung.

Das erinnerte uns an eine andere Person, die wir vor ein paar Jahren gesehen haben: Quentin Vaerman. Auch bei ihm klappte mal etwas nicht, doch anstatt Druck auszuüben, lachte er darüber und machte einfach das Beste aus der Situation. Diese Gelassenheit und der respektvolle Umgang mit seinen Pferden sind uns nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Für uns macht genau das den Unterschied: Ein guter Pferdemensch erkennt, wenn ein Pferd einen schlechten Tag hat oder gerade nicht versteht, was gefragt ist – und geht liebevoll darauf ein, anstatt es durchzusetzen.

Wenn der Druck zu groß wird.

Doch nicht alle auf der Equitana haben so reagiert. Wir haben auch Situationen gesehen, in denen Pferde sichtbar gestresst waren (was grundsätzlich in einer solchen Situation wie dieser großen Messe normal und in Ordnung ist) und trotzdem zum Funktionieren gebracht wurden.

Ein Beispiel war eine Vorführung, nach der wir am Ausgang standen und beobachten konnten, wie die Pferde die große Halle verließen. Alle hatten extrem angespannt ihre Bäuche eingezogen, die Gesichtsausdrücke wirkten extrem gestresst. Die Show mag für das Publikum spektakulär gewesen sein – aber hinter den Kulissen sah es anders aus.

Auch beobachtete Carina eine Szene, in der ein Pferd nach einer Vorführung zurechtgewiesen wurde. Die Art, wie es auf kleinste Bewegungen übermäßig stark reagierte, ließ darauf schließen, dass es diese Art der Korrektur bereits kannte.

Eine beeindruckende Persönlichkeit: Linda Tellington-Jones

Ein echtes Highlight der Equitana war für uns Linda Tellington-Jones. Mit fast 88 Jahren reist sie immer noch zur Messe, setzt sich auf fremde Pferde und reitet nur mit Halsring. Die Atmosphäre während ihrer Vorführung war eine völlig andere als in vielen anderen Ringen: kein Druck, kein Stress – stattdessen Geduld und Verständnis. Der große Publikumsandrang zeigte, dass viele Pferdemenschen genau das sehen wollen.

Unser Fazit: Wie Trainer mit Fehlern umgehen, zeigt ihr wahres Können

Eine gute Vorführung ist nicht die, in der alles reibungslos klappt – sondern die, in der Mensch und Pferd auch in unerwarteten Momenten entspannt bleiben. Die besten Trainer sind diejenigen, die in schwierigen Situationen die Ruhe bewahren und mit Feingefühl reagieren!

Hier findest du die Trainer*innen, die wir in der Folge erwähnt haben:

Kleine Tante
Nina Schmitz, Pferdvertraut
Jesse Drent
Linda Tellington-Jones
Quentin Vaerman

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#33 Melanie Sutor über die Trauer um ihr Pferd

Der Verlust eines Pferdes ist eine der tiefgreifendsten Erfahrungen, die wir als Pferdemenschen durchleben können. In unserer aktuellen Folge von Psycholohü haben wir mit Melanie über dieses schwere, aber wichtige Thema gesprochen. Sie hat uns an ihrer Geschichte mit Joki teilhaben lassen – einem Pferd, das sie über viele Jahre begleitet hat.

Wenn der Abschied plötzlich kommt

Manchmal trifft uns der Verlust völlig unerwartet. So war es auch bei Melanie, denn auch wenn ihr Pferd bereits sehr alt war, musst sie innerhalb kürzester Zeit eine Entscheidung treffen, als bei Joki eine akute Darmverschlingung diagnostiziert wurde. Ein Moment, in dem es keine Zeit für lange Überlegungen gab. Genau deshalb ist es so wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen – auch wenn es schwerfällt.

Melanie hat uns davon erzählt, wie hilfreich es sein kann, sich bereits im Vorfeld mit den organisatorischen und emotionalen Aspekten des Abschieds zu beschäftigen. Dazu gehören Fragen wie: Welche Optionen gibt es für eine würdevolle Verabschiedung? Welche Dokumente sollten bereitliegen? Wer kann mir in einer solchen Situation beistehen?

Die Entscheidung für die Kremierung

Ein großer Teil unseres Gesprächs dreht sich um Melanies Entscheidung, Joki kremieren zu lassen. Für sie war es eine Möglichkeit, ein greifbares Andenken zu behalten und selbst zu entscheiden, wie sie ihn in Erinnerung behalten möchte. Die Kremierung gibt vielen Trauernden das Gefühl, nicht einfach loslassen zu müssen, sondern noch eine Verbindung zu bewahren.

Trauer ist individuell – und das ist okay

Jeder Mensch trauert anders. Während einige offen über ihren Schmerz sprechen möchten, ziehen sich andere lieber zurück. Melanie erzählt, dass es wichtig ist, auf die eigene Intuition zu hören und sich selbst zu erlauben, den Verlust auf die Weise zu verarbeiten, die sich richtig anfühlt. Gleichzeitig haben wir darüber gesprochen, wie Außenstehende unterstützen können. Oft ist es hilfreicher, einfach da zu sein, anstatt gut gemeinte Ratschläge zu geben. Ein „Ich bin für dich da. Was brauchst du?“ kann mehr Trost spenden als ein „Ich weiß genau, wie du dich fühlst.“

Das Leben mit den Pferden bewusster genießen

Ein zentraler Gedanke, den wir aus der Folge mitnehmen: Schätze die gemeinsame Zeit mit deinem Pferd!
Es klingt so simpel, doch gerade im Alltag vergessen wir oft, diese Momente bewusst wahrzunehmen. Viele von uns kümmern sich um ältere oder kranke Pferde und verlieren sich in der Routine der Pflege – anstatt die verbleibende Zeit wirklich zu genießen.

Melanies Geschichte hat uns daran erinnert, nicht alles auf „später“ zu verschieben. Sie hatte jahrelang davon geträumt, mit Joki einen Strandritt zu machen – und kurz vor seinem 30. Geburtstag hat sie diesen Traum tatsächlich verwirklicht. Diese Erinnerung ist nun ein wertvoller Teil ihres Abschiedsprozesses.

Du bist nicht allein

Abschied nehmen tut weh. Doch was uns in schweren Momenten helfen kann, ist das Wissen, dass wir nicht allein sind. Mit dieser Podcast-Folge wollten wir dazu beitragen, das Thema Trauer um Tiere zu enttabuisieren und einen Raum für den Austausch zu schaffen.

Wenn du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, der einen geliebten Vierbeiner verloren hat – sei einfühlsam, sei geduldig. Und vergiss nicht: Es gibt keine „richtige“ Art zu trauern, nur den Weg, der sich für dich richtig anfühlt.

Eine weitere Folge mit Melanie zu Begegnung PferdeMensch
Die Folge über Leas Verlust von Fips
Die Folge über Leas Verlust von Butterblume

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Die erwähnte Folge von Kernkompetenz Pferd
Zum Rentenkompass von Dr. Lena Kottmeier

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#32 Vermenschlichen wir unsere Pferde zu sehr?

Vermenschlichen wir unsere Pferde zu sehr? Das ist die Frage, der wir uns in dieser Folge stellen: Von persönlichen Erfahrungen übder die aktuelle Studienlage, wir diskutieren, welche Vor- und Nachteile es hat, wenn wir unsere Pferde vermenschlichen.

Warum wir Pferde vermenschlichen

Vermenschlichung oder auch Anthropomorphismus, ist völlig natürlich. Wir neigen dazu, anderen Lebewesen menschliche Eigenschaften zuzuschreiben, um sie besser zu verstehen. Das kann ein Ausdruck von Empathie sein. Wir sprechen mit unseren Pferden, als wären sie menschliche Gesprächspartner und interpretieren ihr Verhalten oft durch eine menschliche Brille. Das klingt erst mal harmlos, kann jedoch zu Missverständnissen führen, wenn wir nicht erkennen, dass Pferde eine ganz andere Wahrnehmung und Bedürfnisse haben als wir. Auf der einen Seite hilft es, Pferde als Individuen wahrzunehmen und ihre emotionalen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Das ist ein großer Fortschritt im Vergleich zu früheren Zeiten, als Pferde oft nur als Nutztiere betrachtet wurden. Auf der anderen Seite kann eine zu starke Vermenschlichung dazu führen, dass wir ihre natürlichen Bedürfnisse übersehen – sei es in der Haltung, der Fütterung oder im Training.

Wie erkenne ich die Bedürfnisse meines Pferde?

Ich habe einen Kurs gestaltet, der sich rund um die Themen Bodenarbeit, Pferdekommunikation und Lernverhalten dreht. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei ein Theorieblock, in dem besprochen wird, welche Bedürfnisse Pferde haben und wie man diese erfüllen kann. Anschließend wird das Gelernte in der Praxis umgesetzt. Wir nutzen Übungen ohne Pferd, um ein besseres Verständnis für’s Pferd zu entwickeln. Diese Übungen führen oft zu Aha-Momenten, die später in der Arbeit mit dem eigenen Pferd weiter vertieft werden.

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Video der Animation von Heider und Simmel (1944): https://www.youtube.com/watch?v=VTNmLt7QX8E

Quellen:

Dalla Costa, E.; Minero, M.; Lebelt, D.; Stucke, D.; Canali, E.; Leach, M. C. (2014). Development of the Horse Grimace Scale (HGS) as a Pain Assessment Tool in Horses Undergoing Routine Castration. PLOS One. 9 (3). https://www.researchgate.net/publication/260950013_Development_of_the_Horse_Grimace_Scale_HGS_as_a_Pain_Assessment_Tool_in_Horses_Undergoing_Routine_Castration
Gille, C.; Holschen-Taubner, S.; Spiller, A. (2011). Neue Reitsportmotive jenseits des klassischen Turniersports. Sportwissenschaft. 41 (1). 34 – 43. https://www.researchgate.net/publication/225152449_Neue_Reitsportmotive_jenseits_des_klassischen_Turniersports
Heider, F.; Simmel, M. (1944). An experimental study of apparent behavior. American Journal of Psychology. 57. 243 – 259. https://www.jstor.org/stable/1416950?origin=crossref
Karlsson, F. (2012). Critical Anthropomorphism and Animal Ethics. Journal of Agricultural and Environmental Ethics. 25. 707 – 720. https://link.springer.com/article/10.1007/s10806-011-9349-8
Mota-Rojas, D.; Mariti, C.; Zdeinert, A.; Riggio, G.; Mora-Medina, P.; del Mar Reyes, A.; Gazzano, A.; Domínguez-Oliva, A.; Lezama-García, K.; José-Pérez, N.; Hernández-Ávalos, I. (2021). Anthropomorphism and Its Adverse Effects on the Distress and Welfare of Companion Animals. Animals. 11(11). https://doi.org/10.3390/ani11113263 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34827996/

#31 Dr. Veronika Klein von Kernkompetenz Pferd über die Belastung als Tierärztin

In dieser Folge von Psycholohü sprechen Carina und ich mit Dr. Veronika Klein von Kernkompetenz Pferd. Nach Jahren im Hamsterrad hat sie die Reißleine gezogen: In diesem spannenden Interview erzählt sie offen und ehrlich über die Belastung in ihrem Job als Tierärztin und den Umgang mit der hohen Verantwortung. Sie spricht über Strategien und Methoden damit umzugehen und wie sie ihren Weg gefunden hat, um noch mehr Pferde und deren Besitzer*innen zu unterstützen ohne sich zeitgleich komplett aufzuopfern.

Veronika ist seit über 15 Jahren Fach-Tierärztin für Pferde. Über die Arbeit in der Klinik mit endlosen Nachtdiensten und überdurchschnittlich vielen toten Pferden oder Stunde um Stunde in der Fahrpraxis mit wenig Zeit für Aufklärung. Veronika kennt die harte Realität und die hohe Belastung in der Tierarzt-Branche, worüber wir ausführlich in dieser Folge sprechen.

„Man wird immer erst gerufen, wenn es fast zu spät ist“

Deshalb setzt sie auf Prävention. Mit ihrem eigenen Podcast Kernkompetenz Pferd und der Kernkompetenz Pferd-Welt vermittelt sie Pferdebesitzer*innen fundiertes Wissen über Pferdegesundheit. Veronika sieht ihre größte Chance nicht nur in der direkten Behandlung, sondern in der Bildung von Pferdebesitzern. Ihr Ziel ist es, dass Besitzer lernen, frühzeitig auf die Gesundheit ihrer Tiere zu achten und sie selber einzuschätzen um so frühzeitig eingreifen zu können.

„Pferdegesundheit beginnt im Kopf!“

Daher wünscht sich Veronika, dass Pferdemenschen auch auf ihre eigenen Kapaztitäten achten. Denn keinem Pferd ist geholfen, wenn die Menschen vollkommen ausbrennen. Um diesen Belastungen entgegenzuwirken, hat Veronika für sich Wege gefunden, mit Stress und Druck umzugehen. Hypnose und andere Entspannungstechniken helfen ihr, mental gesund zu bleiben. Aber das ist nicht selbstverständlich: Viele ihrer Kollegen suchen erst dann nach Hilfe, wenn sie kurz vor dem Burnout stehen. Der Austausch mit anderen Tierärzten hat ihr gezeigt, dass sie mit diesen Herausforderungen nicht allein ist – und dass es dringend notwendig ist, über dieses Thema zu sprechen.

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Die erwähnte Folge mit Diana Wahl

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#30 Mut zum Wandel

Veränderung erfordert Mut – darüber sprechen wir in dieser Folge von Psycholohü. Ausgelöst durch den Summit „Mut zum Wandel“ auf der Passion Pferd, sprechen wir über unsere Gedanken zu der Podiumsdiskussion, unsere Sicht auf Mut zum Wandel im Reitsport, aber auch was es für uns ganz persönlich bedeutet.

Denn besagter Summit war leider enttäuschend, sowohl für uns als auch große Teile des Publikums. Statt einer tatsächlichen Diskussion, entstand hier der Eindruck, dass man auf der Bühne gar kein Problem im Reitsport sieht – lediglich mit der eigenen Darstellung und völlig ungerechtfertigten Shitstorms auf Social Media.

Ein großes Problem sehen wir in der Diskussionskultur. Leider wird in der Pferdewelt oft sehr emotional und wenig sachlich diskutiert. Dabei wird das Wissen, das man rund um Pferde hat, immer wieder außer Acht gelassen oder wie Carina sagt: „meine Meinung [ist] einfach weniger wert als deine Fakten. Und das wird leider häufig auch vergessen“. Und so entstehen immer mehr zwei Fronten, anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Social Media ist in diesem Kontext Fluch und Segen zugleich. Wir sehen, wie schnell dort Diskussionen ausarten und Meinungen Fakten überlagern. Aber es gibt auch positive Seiten: Wissen wird geteilt, neue Perspektiven werden eröffnet und es gibt starke Communities, die sich gegenseitig unterstützen und nach Veränderung streben.

Was bedeutet Mut zum Wandel für uns?

Wir sprechen in der Folge auch offen über unsere eigenen Veränderungen. Carina hat einen großen Schritt gewagt und schreibt nun unter einem Pseudonym – ein völlig neues Feld, das viel Mut erfordert hat. Auch ich bin letztes Jahr zu neuen Ufern aufgebrochen und habe mich als Virtuelle Assistenz beruflich noch ein mal neu orientiert. Außerdem habe ich mir für dieses Jahr wieder vorgenommen Tageskurse zu geben, trotz der Herausforderungen zu diesem Thema im letzten Jahr. Wir wissen beide, dass (persönliche) Veränderung nicht immer leicht und angenehm ist, aber dass sich der Schritt aus der Komfortzone lohnt!

Wenn wir auf den Reitsport schauen, wissen wir, dass Wandel Zeit braucht. Große Veränderungen beginnen mit kleinen Schritten, die wir alle tagtäglich gehen können. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass sich der Reitsport mehr öffnet. Veränderung ist unbequem, ja – aber sie ist auch eine Chance. Eine Chance, nicht nur den Reitsport, sondern auch uns persönlich weiterzuentwickeln.

Carinas Pseudonym
Passion Pferd

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#29 Ida über die Entscheidung, sich von ihrem Pferd zu trennen

Ida erfüllt sich mit zwölf Jahren ihren lang gehegten Wunsch: Ein eigenes Pferd. Der Anfang ist toll: Ida investiert viel Zeit und Herzblut in die Ausbildung ihrer Stute, entwickelt dabei nicht nur reiterliche Fähigkeiten, sondern auch eine starke Verbindung. Doch bald holt die Realität die Familie ein: Die finanziellen Belastungen und der hohe Zeitaufwand führen zu Spannungen. Ida steht schließlich vor der schweren Entscheidung, sich von der geliebten Stute zu trennen.

Der Verkauf der Stute zieht sich in die Länge, weil Ida natürlich möchte, dass das Pferd in gute Hände kommt. Der Prozess ist emotional belastend und verstärkt Idas bereits bestehende psychische Probleme wie soziale Angststörungen und Depressionen. Nach dem Abschied von ihrer Stute fällt Ida in ein tiefes Loch. Zeitgleich startet der Lockdown während der Corona-Pandemie und verstärkt ihre Isolation. Eine ganze Zeit lang verabschiedet sie sich komplett aus der Pferdewelt, doch nach einer Therapie findet sie langsam zurück. Ein paar Mal besucht sie ihre Stute noch im neuen Zuhause. Letztendlich beginnt Ida sogar ein Studium im Bereich Pferdemanagement.

Heute steht Ida am Beginn eines neuen Kapitels. Sie hat ihr Studium aufgenommen und fühlt sich, trotz ihrer sozialen Angststörung, wohl unter ihren Kommilitonen. Sie wünscht sich, dass auch andere Pferdemenschen ein größeres Interesse an ihrem Hobby Pferd zeigen und sich Wissen aneignen um die Pferdewelt noch besser zu machen.

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#28 Teresa Koenings über ihren Weg mit ihrem Trauma-Pferd

Teresa, eine junge Frau aus Österreich, erzählt uns in dieser Folge von ihrer Reise mit ihrer traumatisierten Stute, aber auch ihren eigenen Hürden und wie die beiden sich gegenseitig Halt geben.

Teresa lebte mit Diagnosen wie Depression, Angststörung und Essstörung, doch ihre Pferde halfen ihr den Weg dort raus zu finden. Eine Stute, Feli, spielt dabei eine besondere Rolle. Feli selbst hatte traumatische Erlebnisse hinter sich und war unsicher und ängstlich. Teresa erkannte in den Schwierigkeiten des Pferdes eine Parallele zu ihren eigenen Emotionen. Auf dieser Basis entstand eine ganz besondere Verbindung. Der Weg war nicht leicht – Teresa verbrachte unzählige Stunden damit, einfach nur bei Feli zu sein und keine Erwartungen an sie zu haben. Über Jahre erarbeitete sich Teresa Felis Vertrauen und so gehen die beiden mittlerweile sogar ausreiten.

Teresa erkannte in Feli aber auch ihre eigenen psychischen Herausforderungen. Beide sind einfach nur voller Angst. Doch Teresa schafft es durch Feli umzudenken: Wenn das Pferd es schafft, Schritt für Schritt dort rauszufinden und ihre Angst zu überwinden, dann schafft Teresa es auch sich ihren Herausforderungen zu stellen. Außerdem gaben die Pferde ihr auch an besonders schweren Tagen die Notwendigkeit überhaupt erst aufzustehen und sich zu kümmern. Noch dazu ist Teresa mittlerweile selber als Trainerin aktiv und hilft anderen aus ihrer Angst.

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#27 Mandy Hibbeler über ADHS, Autismus und Hochsensibilität

In dieser Podcast-Folge sprechen wir mit Mandy Hibbeler – Sozialpädagogin, Reittherapeutin und Ponyhof-Betreiberin seit fast zehn Jahren. Sie erzählt, wie Pferde es schaffen, eine tiefgehende und ehrliche Verbindung zu Menschen aufzubauen. Besonders für neurodivergente Menschen, wie etwa Kinder und Jugendliche mit Autismus oder ADHS, können Pferde ein echter Gamechanger sein. Denn: Pferde reagieren auf uns, wie wir sind, ohne Filter und ohne Vorurteile. So entsteht Vertrauen und sie geben vielen Menschen einen sicheren Raum, den sie oft so dringend brauchen.

Ein Beispiel ist ein autistisches Mädchen, das normalerweise kaum sprach, aber auf dem Rücken eines Pferdes plötzlich beginnt zu reden. Pferde wirken oft als „emotionale Türöffner“. In ihrer Nähe fühlen sich Menschen oft so wohl und sicher, dass sie sich öffnen und Dinge teilen, die sie sonst für sich behalten. Gerade Kinder, die mit klassischen Therapien wenig anfangen können, finden bei Mandy und den Pferden oft einen neuen Zugang zu ihren Emotionen. Aber die Pferde haben nicht nur eine beruhigende Wirkung, sondern können auch dabei helfen, schwierige Emotionen wie Aggressionen besser zu verstehen. Mandy erzählte im Podcast von einem Jungen, der oft aggressiv war. Ihr Therapiepferd ging einfach in die Mitte des Reitplatzes und verweigerte die Zusammenarbeit – ganz ohne Drama, aber mit einer klaren Botschaft: „So nicht!“ Diese Art der Rückmeldung half dem Jungen, sein Verhalten zu reflektieren und zu lernen, seine Emotionen besser zu regulieren – auch in anderen Kontexten.

Mandy, die selbst hochsensibel ist, spricht im Podcast offen darüber, wie wichtig es ist, sich selbst anzunehmen und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Pferde zeigen uns auf ihre eigene Weise, dass es in Ordnung ist, Pausen einzulegen und auf uns selbst zu achten. Pferdegestützte Therapie ist mehr als nur eine nette Auszeit vom Alltag – sie bietet einen ganz eigenen, tiefgehenden Weg, um uns selbst besser zu verstehen, schwierige Emotionen zu verarbeiten und uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Besonders für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene, ist diese Therapieform eine tolle Möglichkeit, einen neuen Zugang zu sich selbst zu finden.

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