#16 Begegnung PferdeMensch

In der neuesten Folge unseres Podcasts „Psycholohü“ nehmen wir, Carina und ich, euch mit zur Veranstaltung „Begegnung PferdeMensch“. Diese Veranstaltung brachte Pferdeliebhaber zusammen, um sich auszutauschen, zu vernetzen und voneinander zu lernen. Es war ein Tag voller Inspiration und Gemeinschaft und wir freuen uns, dass wir ein paar Eindrücke für unseren Podcast aufnehmen konnten.

„Begegnung PferdeMensch“ bot eine Vielzahl an Workshops, die darauf abzielten, neue Perspektiven in die Pferdewelt zu bringen. Organisiert wurde das ganze von Kleine Tante, Organisatorin Britta, beschreibt die Veranstaltung als eine Art Klassenfahrt für Pferdemenschen, eine tolle Gelegenheit, sich zu vernetzen und voneinander zu lernen.

Auch Hendrik, Melanie, und Jenni teilen ihre Eindrücke des Events und persönlichen Erfahrungen. Diese persönlichen Geschichten zeigten, wie tief und vielfältig die Beziehung zwischen Mensch und Pferd sein kann. Jenni begleitete das Event außerdem fotografisch.

Ein zentrales Thema ist die Bedeutung von Wissen und Respekt im Umgang mit Pferden. Alle unsere Interview-Gäste betonen, wie wichtig es ist, Pferde zu verstehen und sie artgerecht zu halten. Das spiegelt sich auch in den Workshops wider, die Themen wie Körperwahrnehmung und Kommunikation behandelten. Unser eigener Workshop schulte die Sensibilität und das Raum-Bewusstsein der Teilnehmenden.

Die Resonanz auf die Workshops war sehr positiv. Die Gruppendynamiken waren sehr unterschiedlich und damit besonders aufschlussreich: Die Übungen zeigten, wie wichtig es ist, die eigene Wirkung auf andere zu verstehen und bewusst zu steuern. Diese Erkenntnisse sind nicht nur im Umgang mit Pferden wertvoll, sondern auch im zwischenmenschlichen Bereich.

Wusstest du, dass diese Übungen im Workshop Teil unseres Tageskurs „Empathische Kommunikation“ sind? Wenn du Lust hast, das ebenfalls zu erleben und einen solchen Kurs bei dir am Stall zu erleben, schreib mir doch gern eine Nachricht!

„Begegnung PferdeMensch“ zeigt, wie bereichernd der Austausch und die Zusammenarbeit in der Gemeinschaft sein können. Es ist wichtig, den Zusammenhalt zu stärken und voneinander zu lernen und solche Events tragen dazu bei, Wissen zu verbreiten und die Beziehung zwischen Mensch und Pferd zu vertiefen. Dieser Tag war für uns beide eine wertvolle Erfahrung, die uns sicher noch lange inspirieren wird.

Hier findest du unsere Gäste:


Kleine Tante
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Kleine Tante auf TikTok

Jenni
Jenni auf Instagram
Jenni auf TikTok
omg a horse Podcast

Melanie
Zu Melanies Website
Cavallino Sano auf Instagram
Pferdefinanzen auf Instagram

#02 Angst bei Pferd und Mensch

Angst ist eine Basisemotion. Und obwohl jeder Mensch sie in seinem Leben hin und wieder spüren wird, spricht die Pferdewelt eher ungern darüber. Doch wie geht man mit Ängsten nach Stürzen und diffuse Ängsten um? Woher kommen diese und wie können wir ihnen begegnen? Und wie können wir sie bei unseren Pferden erkennen und diese unterstützen? Im Podcast berichten Carina und ich auch über unsere eigenen Erfahrungen mit Ängsten im Bezug auf Pferde.

Per Definition gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Angst und Furcht. Angst ist eine allgemeine Reaktion auf Unsicherheit oder potenzielle Gefahren, während Furcht eine spezifische Reaktion auf eine konkrete Bedrohung ist. Umgangssprachlich wird jedoch häufig Angst verwendet, auch wenn Furcht der korrekte Ausdruck wäre, daher beschränkt sich auch dieser Blogpost auf den Begriff Angst.

In der Pferdewelt wird häufig nicht über Ängste gesprochen, doch es ist wichtig genau das zu tun um diese zu normalisieren und Lösungen zu finden. Denn Angst ist ein Schutzmechanismus und macht uns achtsamer, aufmerksamer und reaktionsschneller. Genauso unterschiedlich wie die Gründe für Angst sind jedoch auch die Lösungen: Angst im Umgang mit dem Pferd verändert sich häufig je nach Alter. Bei Kindern ist es einerseits oft so, dass sie deutlich unbedachter sind, deutlich unvoreingenommener und eben nicht so viel Angst haben. Und bei anderen Kindern wiederum ist der der Respekt, vielleicht auch Angst vor diesem großen Tier Pferd natürlich noch viel größer als bei Erwachsenen, einfach weil natürlich auch die Größenverhältnisse noch deutlicher sind. Meiner Erfahrung nach ist die überwiegende Mehrheit ist tatsächlich deutlich unbekümmerter, aber je älter die Menschen werden, desto unsicherer werden sie tendenziell. Professionelle Hilfe durch Pferdetrainer*innen, Coaching, Psychotherapie und Atemübungen können helfen um Angst zu bewältigen und Selbstvertrauen aufzubauen.

Was sich sowohl für ängstliche Menschen als auch ängstliche Pferde sagen lässt: Durch eine einfühlsame Herangehensweise und gezielte Maßnahmen kann das Vertrauen gestärkt und seine Ängste überwunden werden. Jedes Pferd und jeder Mensch reagiert individuell auf unterschiedliche Methoden, daher ist es wichtig, verschiedene Ansätze auszuprobieren, um herauszufinden, was am besten funktioniert. Kleinschrittiges Vorgehen ist aber in jedem Fall Grundvorraussetzung. Außerdem hat die Körpersprache einen großen Einfluss im Umgang mit ängstlichen Pferden. Unsicherheit und Ängstlichkeit können sich auf das Pferd übertragen und die Situation verschärfen. Daher ist es entscheidend, sich bewusst zu werden, wie man sich dem Pferd gegenüber verhält und welche Signale man aussendet. Durch Trainingseinheiten zur Verbesserung der Körperbeherrschung und Selbstsicherheit kann das Vertrauen zwischen Mensch und Pferd gestärkt werden. Positive Verstärkung durch Lob, Clickertraining oder andere Methoden kann ängstlichen Pferden Sicherheit vermitteln und ihr Selbstbewusstsein stärken.

Die Umgebung und die Lebensbedingungen des Pferdes spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Ängsten. Ein ruhiger Stall, eine passende Herdengemeinschaft und eine angemessene Haltung können dazu beitragen, dass sich das Pferd wohlfühlt und Vertrauen aufbauen kann. Es ist von großer Bedeutung, die individuellen Bedürfnisse des Pferdes zu erkennen und eine Umgebung zu schaffen, in der es sich sicher und geborgen fühlt. Durch einfühlsames Training und gezielte Maßnahmen können Ängste reduziert und das Wohlbefinden des Pferdes nachhaltig verbessert werden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Umgang mit ängstlichen Pferden eine individuelle und einfühlsame Aufgabe ist, die Geduld und Verständnis erfordert. Es ist wichtig, sich aktiv mit den Ängsten des Pferdes auseinanderzusetzen und verschiedene Strategien auszuprobieren, um das Vertrauen des Pferdes zu gewinnen. Durch eine respektvolle Begleitung und professionelle Unterstützung kann das Pferd auf dem Weg aus der Angst heraus unterstützt werden und eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut werden.

#01 Mythos Dominanz

In der Welt der Pferde und Psychologie wird oft über das Thema Dominanz diskutiert. Doch was bedeutet Dominanz eigentlich? Und wie geht man mit einem „dominanten“ Pferd um?

Laut Definition des Dudens bezieht sich Dominanz auf die Eigenschaft von Erbfaktoren, sich gegenüber Schwächeren durchzusetzen. In der Psychologie hingegen wird Dominanzverhalten als Verhaltensweisen definiert, die der Demonstration von Überlegenheit dienen und aggressiven Charakter haben können. Diese Verhaltensweisen werden meist durch nonverbale Kommunikation oder Körpersprache ausgedrückt, wie beispielsweise Drohstarren oder sich aufrichten. Es ist wichtig zu verstehen, dass Dominanzverhalten nicht immer das ist, was es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Oftmals werden Pferde, die als dominant bezeichnet werden, in Wirklichkeit von Unsicherheit angetrieben. Sie haben gelernt, auf sich selbst aufzupassen und für sich einzustehen, da sie sich vom Menschen nicht sicher geführt oder geleitet fühlen. Es ist daher entscheidend, die Ursachen für vermeintliches Dominanzverhalten zu hinterfragen und die Signale des Pferdes richtig zu interpretieren. Durch eine genaue Beobachtung der Körpersprache und Verhaltensweisen des Pferdes können erste Anzeichen für Unwohlsein oder Stress erkannt werden.

Es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen und trotzdem auf die Bedürfnisse des Pferdes einzugehen. Versuche kleine Chancen zu nutzen, um den Druck zu reduzieren und dem Pferd Pausen zu gönnen. Durch kleine Schritte und eine einfühlsame Herangehensweise kann Vertrauen aufgebaut und die Beziehung zwischen Mensch und Pferd gestärkt werden. Es ist kann helfen, in schwierigen Situationen externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine neutrale und professionelle Perspektive zu erhalten.

Die Nähe zum Pferd sollte respektvoll und einfühlsam gestaltet werden. Es ist wichtig, die Individualdistanz des Pferdes zu respektieren und auf seine Signale zu achten. Durch Achtsamkeit und klare Kommunikation kann Missverständnissen vorgebeugt und das Vertrauen zwischen Mensch und Pferd vertieft werden. Mit Geduld, Respekt und Empathie können Mensch und Pferd gemeinsam eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen und gemeinsam wachsen.

Die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd spielt eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung von Dominanzverhalten. Klar definierte Grenzen und das Verständnis der Signale des Pferdes können dazu beitragen, Eskalationen zu vermeiden. Durch Achtsamkeit und Respektierung der Individualdistanz kann das Pferd sich sicher und verstanden fühlen. Ruhe zu bewahren und kleine Pausen einzulegen, um Spannungen abzubauen und die Beziehung zu stärken, sind ratsam.

Ein positiver Ansatz und eine selbstbewusste Körperhaltung sind ebenso wichtig. Durch gezieltes Training und mentale Übungen kann man lernen, mit herausfordernden Situationen umzugehen und die eigene Präsenz zu stärken. Lob und Anerkennung für Fortschritte, sowohl beim Pferd als auch beim Menschen, sind entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und die Beziehung zu vertiefen. Letztendlich geht es darum, ein harmonisches Miteinander zu schaffen, in dem Respekt, Verständnis und Kommunikation im Vordergrund stehen.

Es ist wichtig, zwischen Führung und Dominanz zu unterscheiden und zu erkennen, dass Dominanz oft aus Unsicherheit entsteht. Die Rolle des Leittiers im Pferdeverhalten wird reflektiert, wobei Souveränität und Fairness in Beziehungen betont werden. Die Autoren ermutigen zur Hinterfragung der Zufriedenheit und Bedürfnisse der Pferde sowie zur Anpassung des Verhaltens entsprechend.

Die Verantwortung des Menschen als Leittier und die Bedeutung von Respekt und Einfühlungsvermögen werden diskutiert. Es wird darauf hingewiesen, dass es entscheidend ist, die Motivation hinter dem Verhalten zu verstehen und die Grenzen zwischen Führung und Dominanz zu erkennen. Selbstreflexion und Kommunikation sind von zentraler Bedeutung, um Dominanzverhalten bei Pferden und Menschen zu bewältigen. Ein sensibler Umgang miteinander, Fairness und Souveränität in Beziehungen werden betont, während eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung des eigenen Verhaltens angeregt werden. Feedback und Rückmeldungen sind willkommen, um die Diskussion über Dominanz und Führung in der Mensch-Pferd-Beziehung voranzutreiben.