In dieser Folge sprechen Carina und ich noch einmal über ein Thema, das für viele Pferdebesitzer:innen irgendwann aufkommt – und oft mehr Fragen aufwirft als Antworten:
Wann ist der richtige Zeitpunkt, ein Pferd in Rente zu schicken?
Vor über einem Jahr haben wir schon einmal darüber gesprochen – und wie wir in dieser Folge feststellen: Vieles hat sich seitdem verändert.
Ein junges Pferd in Rente schicken?
Carina erzählt sehr offen, dass sie lange mit sich gerungen hat. Ihr Pferd Haukur zeigt schon seit Längerem eine sehr geringe Bewegungsmotivation – nicht nur unter dem Sattel, sondern auch im Freilauf. Kein klarer Befund, kein eindeutiger Auslöser. Aber eben auch kein echtes „Ja“ zum Reiten.
Trotz vieler Versuche – mit positiven Reizen, Wippen, Gelände, kleinen Einheiten – blieb der langfristige Fortschritt aus. Zwar gab es Fortschritte – aber irgendwann wollte Haukur gar nicht mehr und Carina war klar: Es kostet beide mehr, als es bringt. So hat sie ihren Wunsch von Haukur als Reitpferd für sein Wohlbefinden aufgegeben.
Darf ich mein altes Pferd noch reiten?
Bei mir hat sich seit der ersten Folge auch etwas verändert: Ich reite Julius inzwischen wieder mehr. Nicht, weil ich denke, dass er unbedingt gymnastiziert werden muss – sondern weil wir beide die gemeinsame Zeit im Sattel genießen. Der Anspruch hat sich verändert. Früher wollte ich möglichst gesund erhaltend arbeiten, alles „richtig“ machen, ihn körperlich fordern. Heute geht es mir vor allem darum, dass es uns beiden gut geht. Dass wir schöne Momente haben.
Daher sind aus unseren gemeinsamen Spaziergängen auch wieder mehr Ausritte geworden. Julius ist körperlich fit und zeigt grundsätzlich Motivation – vor allem, wenn er geritten wird. Trotzdem frage ich mich natürlich auch: Ist es in Ordnung, ihn zu reiten, wenn er sonst wenig im Training ist? Doch ich habe beschlossen, mich nicht zu sehr von den Zweifeln beunruhigen zu lassen, sondern unter Beobachtung seines Wohlbefindens unsere gemeinsame Zeit -natürlich im angepassten Rahmen- zu genießen. Denn niemand von uns weiß, wie lange wir diese geminsamen Momente noch haben.
Warum wir darüber sprechen wollen?
Wir haben diese Folge aufgenommen, weil Entscheidungen wie diese selten leichtfallen. Und weil sie nicht immer eine klare Lösung haben, aber trotzdem irgendeine Form von Leichtigkeit bringen.
Manchmal gibt es kein Happy End – zumindest nicht sofort. Und doch kann genau das die ehrlichste, pferdefreundlichste Entscheidung sein.
Es geht darum, den Druck rauszunehmen und für seine individuelle Situation eine Entscheidung für und mit dem Pferd zu treffen, die aber auch dich selbst nicht auffrisst.
→Die erwähne erste Folge zum Thema
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