Der Verlust eines Pferdes ist eine der tiefgreifendsten Erfahrungen, die wir als Pferdemenschen durchleben können. In unserer aktuellen Folge von Psycholohü haben wir mit Melanie über dieses schwere, aber wichtige Thema gesprochen. Sie hat uns an ihrer Geschichte mit Joki teilhaben lassen – einem Pferd, das sie über viele Jahre begleitet hat.
Wenn der Abschied plötzlich kommt
Manchmal trifft uns der Verlust völlig unerwartet. So war es auch bei Melanie, denn auch wenn ihr Pferd bereits sehr alt war, musst sie innerhalb kürzester Zeit eine Entscheidung treffen, als bei Joki eine akute Darmverschlingung diagnostiziert wurde. Ein Moment, in dem es keine Zeit für lange Überlegungen gab. Genau deshalb ist es so wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen – auch wenn es schwerfällt.
Melanie hat uns davon erzählt, wie hilfreich es sein kann, sich bereits im Vorfeld mit den organisatorischen und emotionalen Aspekten des Abschieds zu beschäftigen. Dazu gehören Fragen wie: Welche Optionen gibt es für eine würdevolle Verabschiedung? Welche Dokumente sollten bereitliegen? Wer kann mir in einer solchen Situation beistehen?
Die Entscheidung für die Kremierung
Ein großer Teil unseres Gesprächs dreht sich um Melanies Entscheidung, Joki kremieren zu lassen. Für sie war es eine Möglichkeit, ein greifbares Andenken zu behalten und selbst zu entscheiden, wie sie ihn in Erinnerung behalten möchte. Die Kremierung gibt vielen Trauernden das Gefühl, nicht einfach loslassen zu müssen, sondern noch eine Verbindung zu bewahren.
Trauer ist individuell – und das ist okay
Jeder Mensch trauert anders. Während einige offen über ihren Schmerz sprechen möchten, ziehen sich andere lieber zurück. Melanie erzählt, dass es wichtig ist, auf die eigene Intuition zu hören und sich selbst zu erlauben, den Verlust auf die Weise zu verarbeiten, die sich richtig anfühlt. Gleichzeitig haben wir darüber gesprochen, wie Außenstehende unterstützen können. Oft ist es hilfreicher, einfach da zu sein, anstatt gut gemeinte Ratschläge zu geben. Ein „Ich bin für dich da. Was brauchst du?“ kann mehr Trost spenden als ein „Ich weiß genau, wie du dich fühlst.“
Das Leben mit den Pferden bewusster genießen
Ein zentraler Gedanke, den wir aus der Folge mitnehmen: Schätze die gemeinsame Zeit mit deinem Pferd!
Es klingt so simpel, doch gerade im Alltag vergessen wir oft, diese Momente bewusst wahrzunehmen. Viele von uns kümmern sich um ältere oder kranke Pferde und verlieren sich in der Routine der Pflege – anstatt die verbleibende Zeit wirklich zu genießen.
Melanies Geschichte hat uns daran erinnert, nicht alles auf „später“ zu verschieben. Sie hatte jahrelang davon geträumt, mit Joki einen Strandritt zu machen – und kurz vor seinem 30. Geburtstag hat sie diesen Traum tatsächlich verwirklicht. Diese Erinnerung ist nun ein wertvoller Teil ihres Abschiedsprozesses.
Du bist nicht allein
Abschied nehmen tut weh. Doch was uns in schweren Momenten helfen kann, ist das Wissen, dass wir nicht allein sind. Mit dieser Podcast-Folge wollten wir dazu beitragen, das Thema Trauer um Tiere zu enttabuisieren und einen Raum für den Austausch zu schaffen.
Wenn du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, der einen geliebten Vierbeiner verloren hat – sei einfühlsam, sei geduldig. Und vergiss nicht: Es gibt keine „richtige“ Art zu trauern, nur den Weg, der sich für dich richtig anfühlt.
→Eine weitere Folge mit Melanie zu Begegnung PferdeMensch
→Die Folge über Leas Verlust von Fips
→Die Folge über Leas Verlust von Butterblume
→Die erwähnte Folge von Kernkompetenz Pferd
→Zum Rentenkompass von Dr. Lena Kottmeier
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